N Engl J Med. 2021 

N Engl J Med. 2022 


Liraglutide und Semaglutide Ozempic®

Liraglutide und Semaglutide gehören zu einer Klasse von Medikamenten, die als GLP-1-Rezeptoragonisten bezeichnet werden. Sie werden in der Regel bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes eingesetzt.

Diese Medikamente wirken, indem sie den Blutzucker senken helfen. Sie imitieren das Hormon GLP-1 (Glucagon-like Peptide-1), das normalerweise von den Darmzellen produziert wird, wenn Nahrung aufgenommen wird. GLP-1 erhöht die Insulinausschüttung, hemmt die Glukagonfreisetzung (ein Hormon, das den Blutzucker erhöht) und verzögert die Magenentleerung. Dadurch wird der Blutzuckerspiegel nach den Mahlzeiten kontrolliert.

Liraglutide und Semaglutide sind länger wirkend als das natürliche GLP-1-Hormon. Sie binden an den GLP-1-Rezeptor und simulieren dadurch die Wirkung von natürlichem GLP-1. Die Vorteile dieser Medikamente sind, dass sie den Blutzuckerspiegel senken und gleichzeitig das Risiko von Herzerkrankungen und Schlaganfällen reduzieren können.

Eine Senkung des Körpergewichts ist auch eine häufige positive Wirkung von Liraglutide und Semaglutide. Es gibt verschiedene Faktoren, die zu einer Gewichtsabnahme beitragen können:

1. Appetitunterdrückung: GLP-1-Rezeptoragonisten können das Sättigungsgefühl verbessern, indem sie die Magenentleerung verzögern und die Ausschüttung von appetithemmenden Hormonen erhöhen.

2. Reduzierte Nahrungsaufnahme: Da sich das Sättigungsgefühl verbessert, kann dies dazu führen, dass Menschen weniger essen und somit ihr Kalorienaufnahme reduzieren.

3. Erhöhter Energieverbrauch: Liraglutid und Semaglutide können auch den Energieverbrauch erhöhen, durch Aktivierung von braunem Fettgewebe und Steigerung des Stoffwechsels.

4. Veränderungen im Körperzusammensetzung: Die Einnahme dieser Medikamente kann auch zu einer Veränderung der Körperzusammensetzung führen, indem sie den Körperfettanteil reduzieren und Muskelmasse erhalten.

All diese Faktoren können zur Gewichtsabnahme beitragen, wenn diese Medikamente verwendet werden. Es ist jedoch auch wichtig zu betonen, dass nicht jeder Patient, der diese Medikamente einnimmt, Gewicht verlieren wird. Die individuelle Wirkung kann von verschiedenen Faktoren abhängen, wie z.B. der Ernährung, Bewegung und dem Stoffwechsel.

Nebenwirkungen

Wie bei allen Medikamenten können Liraglutid und Semaglutide auch Nebenwirkungen haben. Einige der möglichen Nebenwirkungen von Liraglutid und Semaglutide sind:

- Übelkeit und Erbrechen

- Verstopfung oder Durchfall

- Kopfschmerzen

- Schwindelgefühl

- Bauchschmerzen oder Verdauungsstörungen

- Appetitverlust

- Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerzen, Juckreiz, Schwellung oder Rötung)

- Hypoglykämie (niedriger Blutzuckerspiegel) bei gleichzeitiger Anwendung mit Insulin oder anderen blutzuckersenkenden Arzneimitteln

Es ist wichtig zu beachten, dass schwere Nebenwirkungen selten vorkommen, aber bei einer raschen Verschlechterung der Symptome sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. Bevor Patienten Liraglutide oder Semaglutide verwenden, sollten sie mit ihrem Arzt über ihre Krankengeschichte sprechen und alle anderen Medikamente, Vitamine und Ergänzungen, die sie einnehmen, erwähnen, um mögliche Interaktionen zu vermeiden.

Die Rate der berichteten Nebenwirkungen von Liraglutide und Semaglutide variiert je nach Studie. Im Allgemeinen wurden diese Medikamente in den klinischen Studien als sicher und gut verträglich eingestuft, jedoch gab es Berichte über Nebenwirkungen bei einigen Patienten.

Beispielsweise war Übelkeit die häufigste Nebenwirkung. In einer Studie traten bei etwa 20% der Patienten, die Liraglutid einnahmen, Übelkeit auf, aber nur bei etwa 4% der Patienten wurde das Medikament wegen dieser Nebenwirkung abgebrochen. Ähnlich war der Prozentsatz der Patienten, die aufgrund von Übelkeit das Semaglutid abgebrochen haben, niedrig. Einige Studien berichteten auch von gastrointestinalen Beschwerden wie Verstopfung oder Durchfall.

Andere seltene Nebenwirkungen können Schwindel, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen oder allergische Reaktionen sein. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die meisten Nebenwirkungen mild bis moderat waren und selten schwerwiegend waren.

Dennoch kann es vorkommen, dass einige Patienten das Medikament wegen unerwünschter Wirkungen absetzen müssen. Vor Beginn der Behandlung sollte jeder Patient mit seinem Arzt über mögliche Nebenwirkungen sprechen, um zu entscheiden, ob das Medikament für ihn geeignet ist.

Interaktionen

Es gibt einige Arzneimittel, die möglicherweise mit Liraglutid und Semaglutid interagieren und die Wirksamkeit dieser Medikamente beeinträchtigen oder das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen können. Einige dieser Interaktionen können sein:

1. Insulin und andere blutzuckersenkende Medikamente: Die Verwendung von Liraglutid und Semaglutid in Kombination mit Insulin oder anderen Medikamenten zur Senkung des Blutzuckers kann das Risiko von Hypoglykämie (niedriger Blutzucker) erhöhen.

2. Antibiotika: Es gibt einige Antibiotika, wie beispielsweise Tetracycline und Penicilline, deren Wirkung durch Liraglutid verringert werden kann.

3. Pankreasenzyme: Bauchspeichelenzyme können die Wirkung von Liraglutid verringern, was zu einer höheren Konzentration von Zucker im Blut führen kann.

4. Andere Magen/Darm-medikamente: Medikamente wie Protonenpumpenhemmer und Antazida können die Aufnahme von Liraglutid und Semaglutid reduzieren, was ihre Wirksamkeit beeinträchtigen könnte.

Es ist wichtig, dass Patienten, die diese Medikamente einnehmen möchten, die Arzneimittel mit ihrem Arzt besprechen, um mögliche Interaktionen zu vermeiden.

 

Wie wirkt Semaglutid und Liraglutid auf das Gehirn

Obwohl GLP-1-Rezeptoren hauptsächlich im Verdauungstrakt vorkommen, wurden sie auch in verschiedenen Bereichen des Gehirns identifiziert.

Die meisten GLP-1-Rezeptoren im Gehirn befinden sich im sogenannten "Mesolimbischen System", das dafür bekannt ist, an der Entstehung von Belohnung, Motivation und Sucht beteiligt zu sein. Die Rezeptoren des mesolimbischen Systems liegen vorwiegend im ventralen Tegmentum (Teil des Hirnstammes) und im Nucleus Accumbens (Teil des limbischen Systems).

GLP-1-Rezeptoren sind auch im Hypothalamus vorhanden. Diese Region ist für die Kontrolle von Hunger, Sättigung und Körpergewicht verantwortlich. Darüber hinaus wurden GLP-1-Rezeptoren auch in Bereichen wie der Amygdala und der Hirnrinde gefunden, die an der Verarbeitung von Emotionen, Gedächtnis und Kognition beteiligt sind.

Es wird angenommen, dass die Wirkung von GLP-1-Rezeptoren im Gehirn eine Rolle bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels und der Nahrungsaufnahme spielt. Es gibt auch Hinweise darauf, dass GLP-1-Rezeptoren im Gehirn eine Rolle bei der Behandlung von Depressionen und anderen Störungen haben können.

Dosis

Die empfohlene Dosis von Ozempic (Semaglutid) zur Behandlung von Typ-2-Diabetes beträgt 0,5 mg oder 1 mg einmal wöchentlich, je nach individueller Verträglichkeit und Wirksamkeit des Patienten. Normalerweise beginnt die Behandlung mit einer Dosis von 0,25 mg einmal wöchentlich für vier Wochen, bevor sie auf eine dauerhafte Dosis von 0,5 mg erhöht wird. Wenn 0,5 mg nicht ausreichend wirksam sind, kann die Dosis auf 1,0 mg einmal wöchentlich erhöht werden.

Die Ozempic-Injektionen werden in den Oberschenkel, in den Bauch oder in den Oberarm verabreicht. Es ist wichtig, die Injektionen regelmäßig zu verabreichen und die vom Arzt verschriebene Dosierung einzuhalten, um die bestmögliche Wirkung der Behandlung zu erzielen. Patienten sollten sich unbedingt an die Anweisungen des Arztes halten und keine Dosisänderungen ohne ärztliche Anweisung vornehmen.

In klinischen Studien wurde Semaglutid in höheren Dosen als 1 mg verabreicht, einschließlich einer Dosis von 2,4 mg. Allerdings wurde 2,4 mg Semaglutid in einer klinischen Studie speziell zur Gewichtsreduktion bei übergewichtigen Patienten eingesetzt und nicht zur Behandlung von Typ-2-Diabetes. Für die Behandlung von Typ-2-Diabetes ist die vom Hersteller empfohlene maximale Dosis von Semaglutid 1 mg einmal wöchentlich.

Die empfohlene Dosierung von Semaglutid wird aufgrund der Ergebnisse klinischer Studien von erfahrenen Ärzten und Experten festgelegt. Die von der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde (FDA) zugelassene Dosierung von 1 mg einmal wöchentlich hat sich als effektiv und sicher erwiesen, um den Blutzuckerspiegel von Patienten mit Typ-2-Diabetes zu senken und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren.

Es ist jedoch wichtig, dass die optimale Dosis von Semaglutide von Patient zu Patient unterschiedlich sein kann, abhängig von Faktoren wie Alter, Geschlecht, Körpergewicht und vorhandenen gesundheitlichen Zuständen. Eine Änderung der Dosierung von Semaglutide sollte daher nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen.

 

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